Am 5. Februar 2020 durften alle 10. Klassen an einem Informationsvortrag über die zukünftige Partnerschule des Max-Planck-Gymnasiums in Äthiopien, in Mekelle, teilnehmen.
Zu Gast an der Max-Planck-Schule waren zwei Brüder aus Äthiopien. Dawit und Simret Mahary berichteten gemeinsam mit Frau Berhane über die Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V. und die von einer Darmstädter Kirche organisierten Fahrten, die zu Projektarbeiten in den Norden und den Süden Äthiopiens führten.
Auch die Vielseitigkeit und die Außergewöhnlichkeit Äthiopiens wurde den Schülerinnen und Schülern in den anderthalb Stunden nähergebracht. Die Tatsache, dass Äthiopien eines der ärmsten Lädern der Welt ist, kulturell aber so vieles zu bieten hat, beeindruckt die TeilnehmerInnen, die zu Anfang keine Vorstellung von dem Land mit rund 105 Millionen Einwohnern und über 70 Sprachen hatten. Durch die 80 Ethnien und die schlechte ärztliche Versorgung ist die politische Situation innerhalb Äthiopiens zwar schwierig und hoch komplex, jedoch sind ca. 50 Prozent aller Sitze im Parlament von Frauen besetzt. Auch wird das 3 – fach so große Land wie Deutschland fast ausschließlich über erneuerbare Energien versorgt und beheimatet 8 UNESCO Weltkulturerben.
Weiter noch wird Äthiopien als Wiege der Menschheit betitelt und findet auch in der Bibel Erwähnung.
Trotz der wohl offensichtlich erscheinenden Unterschiede im Vergleich zu Deutschland sei die Zusammenarbeit eine unglaubliche Bereicherung, um seinen Horizont zu erweitern und neue Freundschaften zu schließen, so Dawit Mahary. Er ist heute als Vertreter der Entwicklungs- und Katastrophen-Hilfe ADRA ans Max-Planck-Gymnasium gekommen und berichtet über die weltweite Arbeit seiner Organisation, die 1986 gegründet wurde und einen Sitz unter anderem in Weiterstadt hat. ADRA bedient zwei Sektoren: Die zum einen in kurzfristige Hilfe, also Sicherung von Überlebenden nach Katastrophen und zum anderen in mittelfristige Hilfe, also Hilfe zum langfristigen Normalzustand zu unterteilen sind. Unter anderem wird die Aktion“ Kinder-helfen-Kinder“ von ADRA durchgeführt, im Zuge derer im letzten Jahr um die 30.000 Weihnachtsgeschenke nach Osteuropa gesendet werden konnten. Auch Freiwilligendienste oder die Bereitstellung von Informationen gehört zur Aufgabe der Hilfsorganisation. Wer also Interesse an der Arbeit hat, oder einen kleinen Beitrag in Form einer Geld- oder Sachspende leisten möchte kann jederzeit bei den Organisationen vorbeischauen oder auf der Webseite von ADRA-Deutschland mehr erfahren: https://adra.de/
Eine weitere Seite der Unterstützung innerhalb Äthiopiens wurde den Schülerinnen und Schülern von Simret Mahary vorgestellt, der als Pastor Fahrten mit jungen Erwachsenen durchführt, um vor Ort tatkräftige Unterstützung zu leisten. Er berichtet von einer 2014 stattgefundenen Reise seitens der Kirche Darmstadt, an der 20 Menschen teilnahmen und 10 Tage in Äthiopien bei der Renovierung einer Schule halfen. Mahary berichtet von Horizont erweiterten Begegnungen und neuen Freundschaften. Auch der Austausch von Wissen und Erfahrungen steht auf der langen Liste, die die Vorteile von interkultureller Arbeit aufführt. Wenn sich ein Lehrer aus Deutschland und ein Lehrer aus Äthiopien gegenüberstehen und sich von ihren Diensterfahrungen berichten ist das oft sehr unterhaltsam, so Mahary.
Es ist einfach eine tolle Erfahrung zu merken, dass die Probleme überall ein stückweit dieselben sind, sagt er. Im Hintergrund sind Bilder von wunderschönen Landschaften und der erneuerten Schule in Mekelle zu sehen.
Doch nun stellt sich natürlich die Frage, woher kommt die Idee, einer Partnerschaft mit einer äthiopischen Schule? Einen enormen Beitrag zum Thema Äthiopien und der Umsetzung leistet Frau Berhane. Sie nahm 2011 und 2017 an weiteren kirchlichen Reisen nach Äthiopien teil und engagiert sich nun auch am MPG für den Ausbau der deutsch-äthiopischen- Freundschaft.
Zum Ende der Präsentation bekommen die TeilnehmerInnen noch drei Tipps mit auf den Weg:
- Lasst euch auf ganz viele verschiedene Menschen ein. Nur so könnt ihr im Leben weiterkommen.
- Reisen bringt ganz viele besondere Erlebnisse, nehmt alle Gelegenheiten war, die Welt zu entdecken!
- Wir in einem reichen Land haben das Privileg der Möglichkeiten. Nutzt es!
Wer nun Lust auf Äthiopien und die Arbeit hier in Deutschland oder auch vor Ort bekommen hat, kann sich jederzeit bei Frau Berhane melden, sich der “eine-Welt-AG“ des Max-Planck-Gymnasiums anschließen oder sich bei ADRA oder anderen Organisationen weiter über das Thema informieren.
Das Max-Planck-Gymnasium hat einen Teil zu den Projekten durch die Tätigkeiten der Schülerfirma Be-Leaf beigetragen, die zum ersten im Rahmen der Erasmus-AG entstanden ist und Produkte selbst entwickelt oder von der Upcycling-AG, des Kleidertauschs und der Naturkosmetik-AG vertrieben hat. Dadurch konnten Mittel erwirtschaftet werden, die am Ende der Veranstaltung am 05.02. den Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität an der Mekelle Adventist School in Äthiopien zu Gute kamen.
Text: Greta Grabowski, Foto: B. Hartmann-Thierolf