Am Mittwoch, dem 24.November fuhr der Deutsch-LK (Q1) von Herrn Jaehnig in das Romantikmuseum nach Frankfurt am Main. Nachdem mit den Zugverbindungen alles reibungslos funktioniert hat, sind wir pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt am Museumseingang angekommen. Im Museum wurden wir von zwei sehr freundlichen Menschen in Empfang genommen, welche uns über den Zeitraum unseres Aufenthalts betreuten. Zu Beginn bekamen wir einen kleinen Überblick über den Aufbau und die Themen des Museums. Nach einer einstündigen Begutachtung der Ausstellung, stellte sich Herr Prof. Dr. Wolfgang Bunzel bereit, die bereits von uns vorgefertigten Fragen zu der Erzählung ,,Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann zu beantworten. Eine Frage lautete beispielsweise, ob die Figur Clara aus der Erzählung als Kritikpunkt der Romantik gelte. Eine interessante Erkenntnisschließung ist, dass der Großteil der Fragen, welcher der Leser der Erzählung stellen kann, gar nicht klar mit ,,ja“ oder ,,nein“ zu beantworten sind, sondern diese ganz im Gegenteil großen Interpretationsspielraum lassen. Doch genau dies ist auch die Absicht des Autors. Er verfasst seine Werke extra unter dem Motto der Uneindeutigkeit, um die Leser*innen zu verwirren. In seinem Werk der Sandmann werden viele typische Motive der Romantik verdeutlicht, wie beispielsweise die Faszination des Bösen. Hierzu passt ein Zitat, welches im Museum ausgestellt war: ,,Hoffmann…sah überall Gespenster, sie nickten ihm entgegen aus jeder chinesischen Teekanne und jeder Berliner Perücke; er war ein Zauberer, der die Menschen in Bestien verwandelte und diese sogar in königlich preußische Hofräthe; er konnte die Todten aus den Gräbern hervorrufen, aber das Leben selbst stieß ihn von sich als einen trüben Spuk…seine Werke sind nichts anders als ein entsetzlicher Angstschrei in zwanzig Bänden“ (Die romantische Schule (1836) )
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir viele, neue und spannende Erkenntnisse aus diesem Museumsbesuch gezogen haben, in dem wir viele Exponate mit allen Sinnen erschließen konnten. Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass das Auge das Wichtigste Erkenntnisorgan ist, was sich bekanntermaßen durch die Erzählung von E.T.A. Hoffmann leitmotivisch zieht: Was wir sehen, ist unsere eigene Wahrnehmung und daher stets individuell. Mit unseren Augen erschließen wir uns Dinge, die manchmal eventuell gar nicht der Realität entsprechen und dennoch, eine wichtige Erkenntnis für uns selbst ist.
Amelie Deubert