Das Erasmusprogramm ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten. Das Max-Planck-Gymnasium in Groß-Umstadt hatte sich im Frühjahr 2018 erfolgreich um ein zweijähriges Erasmusprojekt beworben. So kam es im Spätsommer dazu, dass engagierte, leistungsbereite Schülerinnen und Schüler zusammen mit zwei Lehrerinnen eine Schülerfirma gründeten. Wir stiegen damit in die Wirtschaftsbereiche Produktion, Design, Werbemanagement und Verkauf ein und entwickelten nachhaltige, also umweltverträgliche und ressourcenschonende Produkte.
Im Rahmen des Projektes treffen sich die Teilnehmer der Partnerländer (Italien, Spanien, Litauen und Deutschland) einmal in jedem Land, um Ideen zu den Projektinhalten auszutauschen. Von Sonntag, den 27.1.2019, bis Freitag, den 01.02.2019, fand das erste internationale Treffen in Madrid statt: Der Sonntag war geprägt von der Anreise und dem Kennenlernen der Gastfamilien. Die Unterbringung erfolgte nämlich in Gastfamilien. Dies ermöglichte individuelle Einblicke in die Lebensgewohnheiten des Gastgeberlandes. Am darauffolgenden Montagmorgen lernten wir sowohl die Austauschpartner unserer Freunde, als auch die litauischen und italienischen Schüler kennen. Wir präsentierten uns gegenseitig unsere Schulen, Städte und vor allem unsere Schülerfirmen und Produktideen. Mittags designten wir ein Logo für das gesamte Erasmusprojekt aller Teilnehmerländer und bereiteten den Verkaufsstand für den nächsten Tag vor. Am Dienstag verkauften wir nämlich unsere hergestellten Produkte auf einem Markt im Zentrum von Madrid! Dabei bewährten sich im Verkauf vor allem die Produkte, welche den Spaniern bekannt waren, wie beispielsweise Seifen und Lippenbalsam. Seedbombs und Bienenwachstücher waren in Spanien unbekannt und wir hatten nun die Gelegenheit, diese auf dem Markt zu bewerben. Am Mittwoch besuchten wir das „Altrapolab“, ein Unternehmen, welches sich auf die Wiederverwertung von Kleidern spezialisiert hat. Wir lernten an diesem Tag, wie Kleidungsstücke produziert, verkauft und konsumiert werden. Dabei erfuhren wir vielerlei Neues, wie beispielsweise, dass sehr viele Kleidungsstücke gekauft, nie oder viel zu selten getragen und anschließend weggeworfen werden oder wieviel Liter Wasser nötig sind, um ein T-Shirt herzustellen. Wir gestalteten in einem Workshop gemeinsam das Muster für ein Kleid, das dann anschließend aus Stoffresten genäht wurde: Eine tolle Kreation! Nachmittags erkundeten wir in einer Schnitzeljagd die Innenstadt von Madrid und genossen anschließend hier auch unsere Freizeit. Am vorletzten Tag durften wir spanische Unterrichtsstunden besuchen. Außerdem versuchten wir, innerhalb von 60 Minuten einem professionellen Escape Room zu entkommen. Dies erforderte ein hohes Maß an Konzentration und Teamarbeit, denn die Rätsel waren schwer und wir durften nur Englisch sprechen. Am Mittag gab es ein großes spanisches Buffet, das die Gastfamilien organisiert hatten und alle Schüler, Lehrer und viele Gasteltern aßen gemeinsam. Abschied von unseren neuen Freunden zu nehmen, fiel vielen nicht leicht. Wir freuten uns aber darauf, sowohl unserer Erasmusgruppe als auch unseren Familien von den Eindrücken zu berichten. Mit diesen gemischten Gefühlen und vielen tollen Erfahrungen flogen wir am Freitag wieder nach Hause.
Text: Karolin Biebel