Die Verleihung des Europasses „Mobilität“ bildet den Abschluss unseres zweijährigen, für alle Beteiligten sehr ereignis- und lehrreichen MPG-Erasmus-Projekts „Creating a Sustainable Tomorrow“. Alle Schülerinnen und Schüler, die sich über 2 Schuljahre hinweg aktiv in das Projekt eingebracht haben, erhalten für ihre Zeugnismappe diese Bestätigung ihrer Teilnahme an einem internationalen Projekttreffen.
Insgesamt waren an den 4 europäischen Partnerschulen ca. 100 SchülerInnen in die regelmäßige und aktive Projektarbeit involviert; zahlreiche weitere brachten sich punktuell durch Story-Beiträge, Umfrageteilnahme, Schulprojekttage u.v.m. ein.
Ein Kernteam von 10 Lehrkräften aus Spanien, Norwegen, Frankreich und Deutschland hat das inhaltlich sehr komplexe und aufwändige Projekt konzipiert, gesteuert und letztlich dokumentiert.
Am MPG lag diese Aufgabe in den Händen von Frau Türke und Frau Kaletta. Dank gebührt zudem auch Frau Henning, die mit an der Konzeption beteiligt war, den Kolleginnen Schirmaier-Ebert und Minor, die uns in den Projekttagen 2016 unterstützt haben, sowie Frau Grabowski und Herrn Kottmann, die bei der Organisation des Projekttreffens im Mai 2017 tatkräftig mit angepackt haben. Einen wunderbaren Support erhielten wir auch von unserer ehemaligen Englischassistentin Helen Taylor, deren vielfältige Sprach- und auch Showtalente zum Einsatz kamen, v.a. bei der Vorbereitung und Durchführung des sehr gelungenen Abschlussfestes im Mai 2017 in der Haxenmühle.
Und nicht zuletzt waren natürlich auch die Eltern der ProjektteilnehmerInnen eine große Stütze, die die Gäste aus den Partnerschulen im Mai 2017 eine Woche beherbergt, verpflegt und „bespaßt“ haben.
Insgesamt ging es in unserem Projekt um ökologische Missstände und was man als Gesellschaft bzw. was jeder Einzelne dagegen unternimmt oder tun sollte. Eine anfangs durchgeführte Umfrage untersuchte unser aller Konsumverhalten und die daraus resultierenden Probleme. Der (verschwenderische) Umgang mit Rohstoffen und Abfall sowie das generelle Konsumverhalten waren deshalb Thema bei unserem ersten Treffen in Madrid.
Bei dem zweiten Treffen in Frankreich ging es um alles, was mit Wasser zu tun hat, besonders jedoch um „virtuelles Wasser“, also jenes Wasser, das zur Herstellung von Nahrung bzw. Produkten aller Art verwendet wird. Das dritte Treffen fand in Norwegen statt und behandelte das Thema „Erneuerbare Energien“ (– wir berichteten).
Beim vierten und letzten Treffen in Groß-Umstadt ging es schließlich um Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, aber auch um die Verantwortung jedes Einzelnen, sich um einen insgesamt nachhaltigeren Lebensstil zu bemühen. Nach einem Besuch auf dem Biobauernhof, einer Bienenrallye und einem Vortrag zum Thema (Natur-)Kosmetik von und mit Birgit Flach (https://www.birgitflach.de) erarbeiteten internationale Schülerteams in einem „World Café“ eine „Charter for a (more) sustainable tomorrow“, die sich neben vielen anderen Projektergebnissen auf unserer Homepage www.cast-erasmus.com findet.
Neben der intensiven Projektarbeit auf Englisch (!) kamen aber auch Spaß, Teambildung und kultureller Input bei den Treffen nicht zu kurz: Sightseeing in Madrid, Rafting in Anglet, Langlaufen in Trondheim, ein Ausflug nach Darmstadt und ein Abschlussfest in der Umstädter Haxenmühle waren dabei die besonderen Highlights.
Besondere Beachtung verdient zudem die hervorragende fremdsprachliche Leistung der SchülerInnen, schwierige Inhalte vor einem internationalen Publikum auf Englisch zu präsentieren. Denn unter den ca. 100 insgesamt an den Ländertreffen Beteiligten befand sich kein englischer Muttersprachler. Alle ProjektteilnehmerInnen haben in den vergangenen zwei Jahren deutliche Fortschritte gemacht, und die anfängliche Furcht, spontan Englisch sprechen zu müssen, hat sich bei den meisten im Laufe des Projekts verflüchtigt.
Schriftliche und mündliche Abschlussevaluationen zeigen, dass das Projekt – wie auch schon die drei Comenius-Projekte davor – in den Köpfen der TeilnehmerInnen nachhallt. So haben sich neben neuen Freundschaften im europäischen Ausland auch neue Denkansätze und Perspektiven entwickelt, die bei mehreren TeilnehmerInnen sogar erkennbare Veränderungen im eigenen Konsumverhalten herbeigeführt hat.
Für diejenigen Lehrkräfte, die ein solches Projekt begleiten, war es erneut faszinierend zu erleben, wie der „europäische Funke“ überspringt, vielfältige Ideen entstehen, freiwillig „gelernt“ wird und ein jahrgangsübergreifendes und internationales Gemeinschaftsgefühl entsteht. Dinge und Momente also, an die sich die TeilnehmerInnen auch Jahre nach ihrem Abitur noch gerne erinnern und die die Lehrkräfte dazu motivieren, sich ein weiteres Mal um die freizeitraubende Nebenbeschäftigung „Erasmusprojekt“ zu bewerben.
Text und Foto: I. Türke