Fortbildung der Fachschaft Deutsch im Juni 2017
Unsere Suche beginnt im Kloster Amorbach mit einer Führung durch das Anwesen, durch Bibliothek und Kirche. Wie wandelte sich das Kloster zum Fürstensitz? Diese Leitfrage verfolgen wir, neugierig gemacht durch zeittypische Apéritif-Ideen, deren Substanzen wir historisch zuordnen.
Die zweite Station am Wattenbacher Haus in Preunschen rückt bäuerliches Leben in den Fokus. Im eigenen Magen woll´n wir nun erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man „kleine Brötchen“ backt, denn die sind aus Dinkelmehl, weil der delikate Weizen dem Adel vorbehalten war. Die Suppe der Armen mit Holzlöffeln essend, und dabei gar keinen Müll hinterlassend, sind wir um eine kleine Vorstellungswelt reicher.
Jetzt wird´s adelig. Wir frouwen und mannen wandern zu Fuß durch den Wald hoch auf den wilden Berg, speisen nach historischer Vorgabe, nagen den Würzmischungen hinterher und verlieren uns in dunklen Höhlen alter Gemäuer.
In der riesigen Ruine der Burg Wildenberg endet unser Ausflug in die adelige mystische Welt rund um Parzival und seine mutigen Gralsritter. Wir rasten in der Kemenate (=Feuerstätte) der Burg. Auch hier gibt´s Speisen aus der mittelalterlichen Küche für den Gaumen und Literatur für den Geist.
War die Suche nun erfolgreich? Was haben wir denn gelernt?
Dass man die verlorene Zeit ein bisschen finden kann, wenn man richtig sucht, denn wie für ein Rezept benötigt man auch für eine Suche entsprechende Zutaten: Zunächst nehme man kompetente Zeitreise-Guides, deshalb danken wir Margarete Sauer, unserer ehemaligen Schulleiterin und Deutschkollegin sowie ihrer Schwester Barbara Waldkirch für die Planung und Begleitung der Suche. Dazu kommen gutes Wetter und Neugier der Teilnehmer.
Und so haben wir verknüpft, den Text mit dem Topf, den Weg mit dem Ziel.
Mona Denzer