Kochen im Team mit der Klasse 5e an der Georg-Kerschensteiner-Schule in Obertshausen
Wo findet man die ideale Großküche, in der 28 Kinder gemeinsam ein Menü zubereiten können, wo man gemütlich an Gruppentischen essen kann an Plätzen, die man selbst dekorieren darf mit Hilfe von freundlichen kompetenten Menschen vom Fach? In der Georg-Kerschensteiner Schule in Obertshausen.
Die Schule in Obertshausen ist ein berufliches Gymnasium und eine Berufs- und Berufsfachschule, die unter anderem Köche und andere Berufe im Bereich der Gastronomie ausbildet. Die Schule verfügt deshalb über drei Großküchen. Wir durften eine der Küchen nutzen und danken an dieser Stelle Melanie und Denis Demeo und dem Schulleiter Dirk Ruber für Organisation und Gastfreundschaft.
In fünf Gruppen absolvierten die Kinder die lehrreichen und liebevoll vorbereitete Stationenarbeit:
- Schokoladenstation: Man durfte natürlich probieren, lernte Basiswissen über die prozentuale Kakaoverteilung in den unterschiedlichen Sorten des Marktes und wusste anschließend alles genau über den Kakao
- Apfelringestationen: Hier wurde aus einem Apfel zunächst ein Fächer, dann ein Apfelring, dann ein getrockneter Apfelring, dann ein getrockneter Apfelring in Tüten, zuletzt entstanden selbst dekorierte Tüten, beklebt und gestempelt, zum Mitnehmen
- Oreostation: Jedes Kind kennt die leckeren dunklen Doppeldeckerkekse, aber sie mit dem Schnitzelpanierhammer zersschlagen und zusammen mit einer sahnigen süßen Creme in einen optisch ansprechenden Nachtisch verwandeln, das Geheimnis kennt jetzt die 5e.
- Wedges: Gesünder und leckerer als Fertigpommes sind die Wedges. So wurden hier mit einem beeindruckend scharfen großen Küchenmesser die Kartoffeln geachtelt und geölt und mit selbst zusammengestellten Gewürzen auf Backblechen angeordnet
- Pattys für den Burger braten: Schon mal einen Bratling abgewogen, geformt, in der Pfanne kurzgebraten und gewendet? Gar nicht so einfach. Der Bratling war vegetarisch, hat hervorragend gemundet.
- Tisch dekorieren: Wie die Profis lernte man hier gebügelte Tischdecken auflegen, Servietten falten, Besteck polieren, Teller und Besteck in fachgerechtem Abstand hinlegen (abgemessen mit Lineal), Gläser drapieren, Deko anordnen. Auch ein Auge isst schließlich mit.
Und dann wurden die Burger belegt und das gemeinsame Speisen konnte beginnen.
Das gemeinsame Kochen und Essen mit Kindern ist eine wunderschöne und wichtige Sache in Zeiten von Fertigprodukten, von denen man den Zucker und Salzanteil gar nicht wissen will. Außerdem ist es witzig. Es ist sinnlich, man benutzt seine Hände und seinen Geist. Man lernt Vokabular aus dem Fachgebiet der Ernährung und garniert sie mit der eigenen Phantasie. Die beste Frage und die witzigste Erklärung an diesem Tag war folgende: Was ist eigentlich ein Weckglas? (Kurze völlig phantasielose Spontanerklärung meinerseits: Ein Glas, in dem das eingemachte Gemüse für den Winter aufbewahrt wird). Dann die Erklärung des Kindes: „Ach klar, und wenn man es essen will, wird das Gemüse dann aufgeweckt“. Klar, oder?
Text: Mona Denzer
Fotos: Sebastian Simon