Zwischen Schlachtfeldern, Gewitterwolken und Franzosen ließen sich von Mittwoch auf Donnerstag (3. bis 4. Mai 2017) Schüler und Schülerinnen des Französisch-, Geschichts- und Deutsch-LKs finden: Die alljährliche Verdun-Fahrt, das älteste Projekt unserer Schule, zog die Gruppe in ihren Bann und entließ sie mit neuen Eindrücken einer alten Schlacht.
Das Programm – die Kurzfassung:
Am Mittwoch fuhr der Bus um 7.30 Uhr in Groß-Umstadt los. Mit dabei 42 MPG Schüler und Schülerinnen, sowie Herr Simon, Frau Dr. Sauer, Frau Hartmann-Thierolf, Frau Orjollet-Ebel und Pfarrer Lechelt. Nach der Ankunft sahen die Kurse sich das Beinhaus von Douaumont an, eine Grabstätte für unbekannte Soldaten, die in der Schlacht um Verdun (21. Februar 1916 bis 19.Dezember 1916) gefallen sind. Außerdem besichtigten sie das Mémorial de Verdun, ein erst kürzlich restauriertes Museum, welches sich besonders mit den Schlachtfeldern von Verdun auseinandersetzt. Anschließend hatten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, sich in Verduns Altstadt umzusehen.
Am Donnerstag begann der Tag pünktlich um 7 Uhr mit einem französischen Frühstück. Kurz darauf fuhr der Bus in das zerstörte Dorf Fleury: Granaten haben die Natur so sehr geschädigt, dass der Boden heute hügelig aussieht. Pfarrer Lechelt erzählte von einem gefallenen Soldaten, die Gruppe stand dort, wo früher einmal ein Schulgebäude gen Himmel ragte. Später wurde das Fort Douaumont, eine französische unterirdische Festung, besichtigt – die kalten und nassen Gänge waren vielen unheimlich. Danach fuhr der Bus zu der mit Kratern übersäten Anhöhe Les Eparges. Zuerst wurde ein Mittagessen gegessen und gleich darauf ließen sich die 42 Schüler und Schülerinnen samt Lehrkörpern in einem solchen Krater nieder, um die Geschichte eines Soldaten zu lesen.
Die sehr bildlich beschriebenen Verletzungen und auch die authentische Umgebung, machten die Vorstellung von den Soldaten sehr einfach. Die Schüler und Schülerinnen haben sowohl wissenschaftlich als auch emotional die Schlacht um Verdun kennengelernt. Für viele war „Verdun“ vor der Fahrt nichts weiter als eine französische Stadt. Manche wussten vielleicht etwas mehr über die Geschehnisse aus 1916, einige sogar sehr viel. Doch nach der Fahrt fiel nicht einem Einzigen mehr ein, Verdun nur als Stadt zu bezeichnen und 100% der Mitgefahrenen empfehlen die Verdun-Fahrt weiter. Sie haben allerdings einige Tipps an zukünftige Generationen von Verdun-Fahrerinnen und -Fahrern zusammengestellt, so z.B. sich auf das Geschehen einzulassen. Weitere Tipps sowie interessante Statistiken zur Fahrt sind auf der online-Schülerzeitung des Max-Planck-Gymnasiums zu finden, unter https://zaitung.de/verdun-weil-krieg-sinnlos-ist/.
Bericht: Ronja Schnellen, Foto: Birgit Hartmann-Thierolf