Max-Planck-Schüler bieten spannende Einblicke in Wissenschaft und Technik
(dor) Bühne frei für Wissenschaft und Technik hieß es am Samstag unter dem Motto „Science on Stage“. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen 150 Jahre Max-Planck-Gymnasium (MPG) demonstrierten Schüler, wieviel Spaß Wissenschaft machen kann. Eines des Highlights im Jubiläumsjahr sicherlich, das am engsten mit dem Namensgeber der Schule verknüpft war. Mit Aktivitäten, Experimenten und weiteren Veranstaltungen wie Vorträgen zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik schloss das MPG seine offizielle Festwoche ab. Eingeladen waren ausdrücklich nicht nur alle naturwissenschaftlich Interessierten, sondern auch „einfach neugierige Menschen jeden Alters“.
Und die kamen und hatten ihren Spaß. Während vor der Stadthalle der riesige Info-Truck von Hessen-Metall vor allem auf Jugendliche wartete, die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie erkunden wollten und auch selbst praktisch tätig werden durften, gab es drinnen ebenso Vielfältiges zum Ausprobieren, Anschauen und Staunen. Mit großem Aufwand und viel Fleiß waren fast 20 Versuche an Stationen aufgebaut worden und wurden nun von Schülern jeglicher Altersstufen betreut, welche etwas von ihrem erworbenen Wissen weitergeben wollten, die meisten mit Stolz und sichtlich motiviert. Pollenkörner, die eine Explosion auslösen, Eier, die durch einen viel zu schmalen Glashals passen, ein Boot, das ganz ohne Antrieb fährt. Diese und andere Experimente mit Wow-Effekt, auch zum Mitmachen, zeigten die jungen Leute den Besuchern, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, dem ehemaligen Schulleiter ebenso wie der zukünftigen Gymnasiastin.
Mindestens 60 Schüler von der sechsten Klasse bis zum Oberstufen-Leistungskurs waren hier beteiligt, zeigten kleine und größere Dinge, die teils aus dem Unterricht erwachsen waren, teils zusätzlich erarbeitet und speziell für diesen Tag konzipiert.
Die Kinder der Forscher-AG stellten sich vor. Das Jugend-forscht-Team präsentierte sein System zur Verbesserung der Flugsicherheit durch Verhinderung von Vogelschlag. Selbst erstellte Roboter werkelten in einer Ecke, während in einer anderen Erzeugnisse der Naturkosmetik-AG, umweltfreundliche Bienenwachstücher und die Seedbombs der Erasmus-Projekt AG erworben werden konnten.
Später kamen ehemalige Schüler, welche jetzt als Professoren an verschiedenen deutschen Universitäten lehren, zum Zuge. Bei „Science on Stage“ im großen Saal der Stadthalle gaben sie Einblicke in ihre Forschungsarbeiten, unter anderem zu den aktuellen Themen „Forschung an Gehirnzellen“ oder „Informatikforschung in Zeiten von Big Data“. Im Schlussvortrag am Abend beschäftigte sich dann der Psychologe und Hirnforscher Manfred Spitzer (Abiturjahrgang 1977) mit der Frage: „Warum ist Wissenschaft heute wichtiger als jemals zuvor? Und warum uns das alle angeht!“ Ein großer Tag also für die Max-Planck-Naturwissenschaftler, mit starker Beteiligung von engagierten Schülern und Lehrern. Ob Trockeneis, Hochofen von den Älteren oder Chromatografie von den Kleineren jeweils erklärt und durchgeführt, alles schien dem jeweiligen Erfahrungshorizont entsprechend angepasst. Viel Überraschendes gab es, auf das sich die Besucher einlassen mussten, zur Abwechslung eine Lego-Ecke und auch Erheiterndes wie den ungewohnten Blick durch eine manipulierte Brille, deren Gläser für beide Augen vertauscht worden waren.
Text und Foto: Frau Dorschel

Foto 1: Wie passt das Ei durch die schmale Öffnung? Gespannt beobachten Zuschauer diesen Versuch von Katharina Schlander (18) und Fabian Lehr (16).
Foto 2: Ungewohnte Wahrnehmung für diese ehemaligen Max-Planck-Schüler beim Blick durch die Spezialbrille, bei der die Gläser vertauscht worden waren. Im Hintergrund arbeiten die Lego-Roboter.