Der NaWi-Unterricht am MPG
Das MPG hat als einziges reines Gymnasium im Kreis bereits vor 7 Jahren beschlossen, den naturwissenschaftlichen Bereich durch die Einführung des Lernbereichs „Naturwissenschaften“ (NaWi) zu stärken. Andere Schulen haben eine einzelne, in den naturwissenschaftlichen Fächern verstärkte Profilklasse eingeführt. Diesen Weg wollten wir bewusst nicht gehen, da uns die spätere Integration der naturwissenschaftlich „vorgebildeten“ Kinder mit den übrigen Kindern problematisch erschien. So kommen alleKinder der 5. und 6. Klassen in den Genuss eines Unterrichts, der dem ganzheitlichen Denken der Kinder entspricht. Denn Kinder denken nicht in den Kategorien „Biologie, Chemie, Physik“. Wenn sie z. B. über Fische sprechen, sind zwar der Aufbau und Ernährung (Biologie) interessant, aber ebenso die Fortbewegung im Wasser (Geschwindigkeit, Widerstand) oder die Frage, wieso ein Fisch im Gegensatz zum Mensch Luft im Wasser atmen kann. Dies ist durch die Bearbeitung physikalisch –chemischer Sachverhalte wie dem Teilchenmodell zu klären. Auf diese Weise haben wir am MPG ein von allen anderen NaWi-Anleitungen abweichendes, eigenes Curriculum erarbeitet, in welchem alle Naturwissenschaften miteinander verzahnt werden. Das (sonst oft übliche) „Nebeneinander“ der drei Fächer wird zugunsten der ganzheitlichen Erfassung der Natur und der Wissenschaft in den ersten Lernjahren vermieden.
Das NaWi-Konzept in den 5. und 6.Klassen ist darauf angelegt, den Lernenden möglichst früh, in der Phase der Neugier, das wissenschaftspropädeutische Denken nahe zu bringen. So werden z.B. die Phasen eines Experiments mit Phänomen, Forscherfrage, Hypothese, Planung und Durchführung, Beobachtung, Erklärung systematisch von Beginn an eingeführt. Wenn Kinder der 6. Klasse die Lehrerin korrigieren, dass sie (bei einer Vereinfachung eines Versuchs) „2 Faktoren verändern“ will und dies nicht zulässig sei, dann ist mehr erreicht als zu erwarten war.