Eigentlich gibt es keine „typische“ DS- Stunde, da jede Stunde individuell gestaltet wird. Jedoch beginnen die Stunden immer ähnlich, nämlich mit einem Stuhlkreis in dem wichtige Themen besprochen und die Planung der Stunden vorgenommen wird. Sobald alles besprochen ist, kommen in der Regel einige kurze Aufwärmübungen zur Lockerung des Körpers und zum Aufwärmen der Stimme. Eine typische Aufwärmübung ist der „Klatschkreis“, bei dem es darum geht, schnell und laut einen Impuls weiterzugeben. Eine andere Übung ist das gezielte Zuspielen eines Balles und das gleichzeitige Nennen einer beliebigen Eissorte, was sowohl Koordination als auch Kreativität anregen soll. Nach erfolgreicher Aufwärmung kommt der spielpraktische Anteil der Stunde an die Reihe. Natürlich hängt dieser Anteil vom jeweiligen Thema der Stunde ab. In diesem Halbjahr (12.1) liegt ein Schwerpunkt des DS- Unterrichts auf Figurenentwicklung.
Eine Figur kann man auf verschiedenen Wegen entwickeln. So bewegen sich z.B. zuerst alle im Raum und der Spielleiter gibt von Zeit zu Zeit bestimmte Anweisungen. Da die Figur in diesem Fall tierische Eigenschaften oder Eigenarten besitzen soll, lautet ein Arbeitsauftrag „Lauf wie ein Tier“ oder „Mach Laute wie ein Tier“. Dabei entscheidet jeder selbst, von welchem Tier er die Eigenarten übernehmen möchte.
Das kann ein Elefant oder ein Pferd sein. Nachdem jeder wie ein Tier gegangen und dessen Geräusche nachgeahmt hat, wird das Tier vermenschlicht. Das heißt jeder überträgt die erarbeiteten tierischen Eigenschaften auf einen Menschen und erschafft eine eigne, individuelle Figur. Dabei kann beispielsweise ein Mensch herauskommen, der langsam und bedächtig wie ein Elefant läuft und ebenso langsam spricht. Da immer unterschiedliche Tiere als Ideengeber verwendet werden und jeder eigene Ideen einbringt, kommen am Ende dementsprechend verschiedene Figuren heraus. Anschließend werden die Figuren der gesamten Gruppe vorgestellt und Verbesserungsvorschläge und ergänzende Ideen werden erteilt. Danach können z.B. Zweiergruppen gebildet und Szenen mit den eben entwickelten Figuren improvisiert werden. Dabei kommt es vor allem auf Kreativität und Improvisation an. Sobald jede Zweiergruppe ihre Szenenentwicklung abgeschlossen hat, wird die entwickelte Szene den anderen vorgespielt. Auch hier wird wieder Positives und Negatives genannt und es werden anregende Ideen gegeben. Nach 90 Minuten, in denen die Gehirnzellen auf Hochtouren liefen, ist die Stunde vorbei. In den DS-Stunden kommt es also darauf an, mit viel Spielfreunde im Gepäck Gestaltungsideen zu entwickeln und umzusetzen und gleichzeitig diese unter erlernten Aspekten kritisch zu bewerten und zu verbessern.
Lisa Drews
„Danas Inferno“
17.06.2009
Nach dem ersten Halbjahr Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 11 bei Frau Bickel, in dem wir hauptsächlich Erfahrungen zu dem Thema Raumnutzung und Improvisation gemacht hatten, so wie es auf dem diesbezüglichen Lehrplan vermerkt war, rückten die Vorbereitungen für die praktische Prüfung am Ende des Jahres in Form einer Theateraufführung näher.
Schon zu Anfang des Jahres machten wir darauf aufmerksam, dass wir gerne einen literarischen Stoff spielerisch darstellen wollten. Frau Bickel schlug herfür „Romeo und Julia“ vor, was wir als Film und Theateraufführung sahen, von uns jedoch nach reiflicher Überlegung abgelehnt wurde. Stattdessen stellte sie uns das Werk „Die Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri vor, was wir im Kursverband recht schnell annahmen. Sie […]gab uns einen Schauplan der einzelnen Höllen, die Dante durchstreifen würde.
Anschließend „würfelten“ wir uns in Gruppen zusammen und stellten die einzelnen Höllen erstmals dar. Wir versuchten, Charaktere und einen Handlungsstrang in verschiedenen spielerischen Möglichkeiten zu entwickeln, was wir dann unseren Kurskameraden vortrugen, worauf ein Feedback durch jene folgte. […]
Nachdem die ganze Geschichte einmal in denn verschiedenen Stunden durchgespielt worden war, erwägten wir Pro und Contra einzelner Darstellungen, woraufhin erstmals ein loses Skript erstellt wurde. Hierbei lösten wir uns in geringen Teilen von der Vorlage und modernisierten sie. Veränderungen waren beispielsweise die Tatsache, dass der Höllenführer selbst der Teufel sein sollte.
Mit dem Skript in der Hand verteilten wir erste Rollen, bezogen auf Erfahrungen mit den anderen Spielern. Da die Hauptrolle ein Mädchen spielte, änderten wir auch den Titel in „Danas Inferno“. Nun gingen wir verstärkt auf eine Rahmenhandlung ein, nämlich dass Dana die Hölle besuche, um das Buch von Alighieri für die Schule nicht lesen zu müssen. In festen, einzelnen Gruppen wurden die einzelnen Höllen mit Bezug auf das repetitive, also sich wiederholende, Element der Höllenbestrafung entworfen, die wir im Plenum verbesserten. Nachdem die Szenen bearbeitet waren, wagten wir eine erste Probe in der Aula, wobei das Raumkonzept von unseren ersten Zuschauern als nicht besonders tauglich erachtet wurde. Nach deren Beratung änderten wir dieses und probten noch zweimal, ein drittes Mal in einem italienischen Durchgang, der die Bewegungsabläufe probt und ohne Text verläuft. So konnten wir die Schülerversion der „Komödie“ am Mittwoch, dem 17.06.2009 zur Begeisterung des Publikums in der Aula der Max-Planck-Schule aufführen.
gekürzte Fassung
Verfasser: Christian Vogel
Der erste, erhoffte, erwartete, einzigartige, emotionale Grundkurs DS der Max-Planck-Schule!
„Ihr bewegt euch frei im Raum und ihr seid zornig!“ so spricht Minou Samimi, Studienrätin und Kursleiterin des DS-Grundkurses der Jahrgangsstufe 12 als Einstieg in die Stunde.
DS ist keine Krankheit, sondern steht für „Darstellendes Spiel“ – gemeint ist alles rund ums Theater: von Rollenbiographien über Bühnenformen, der Geschichte des Theaters bis hin zur fertigen, eigenen Inszenierung.
Der Weg zur Gründung des Oberstufenkurses war lang und steinig: drei Jahre harte Überzeugungsarbeit waren notwendig, um die Schulleitung auf die Seite der Schüler zu ziehen – doch die Mühen haben sich gelohnt!
17 motivierte Schüler wählten Darstellendes Spiel als Alternative zu Kunst oder Musik. Damit ist DS eine echte Bereicherung für das künstlerisch-musische Aufgabenfeld geworden.
„Learning by doing“ ist in Darstellendes Spiel oberste Maxime. Improvisationsübungen, Arbeiten mit Standbildern und Szenenentwicklung sind nur ein Teil des DS-Alltags. Auch Theaterbesuche, Probennachmittage und Aufführungsanalysen gehören mit zum Programm.
Doch handelt es sich nicht ausschließlich um Spiel und Spaß. Genau wie in jedem anderen Fach auch sind schriftliche Leistungsnachweise Bestandteil des Unterrichts. Die praktischen Prüfungen gehören dabei zu den Klausuren der etwas anderen Art.
Unsere Lehrer im Fach Darstellendes Spiel:
M. Hammann / Hm
Darstellendes Spiel, Englisch, Französisch
Fachsprecherin Darstellendes Spiel, Förderkonzept, Schulkonferenz, Steuergruppe
N. Jaehnig / Jae
Darstellendes Spiel, Deutsch, Geschichte
Ansprechpartner Klasse 9/10, Fachbereichsleitung I
T. Storck / Stk
Biologie, Darstellendes Spiel, Sport
Schule und Gesundheit
A. Scheerer / Sere
Darstellendes Spiel, Deutsch, Geschichte
Fahrt Buchenwald, LMF Bücherei, Sparkassen Schreibwettbewerb