Für seine vielfältigen Unternehmungen zur Studien- und Berufsorientierung erhielt das Max-Planck-Gymnasium 2013 vom Kultusministerium und der IHK das hessische Gütesiegel (OLOV). Die Veranstaltungen von Klasse 5 bis zum Abitur betreffen alle Fächer, insbesondere auch die MINT-Fächer. Im Unterricht wird die Verbindung der gerade behandelten Themen zu Berufen und Studienfächern verdeutlicht. Durch besondere Organisationsformen wie z.B. Workshops, Besuch von Azubis im Unterricht, Betriebserkundungen, Lernausflügen, Laborarbeit in Universitäten, Praktika, Teilnahme an Wettbewerben, Besuch von Ausbildungsmessen sowie der Entsendung von besonders befähigten Schülern zu Praktika bei Hochschulen und Firmen werden die Schülerinnen und Schüler auf ihr Studium bzw. ihre spätere Berufsausbildung vorbereitet.
Alle diese Aktivitäten können vom MPG nur mit Hilfe von Kooperationspartnern durchgeführt werden. Dazu gehören im MINT-Bereich die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt, die Firmen Merck und DAW SE (Caparol), die Industrie- und Handelskammer, der Unternehmerverband Südhessen.
Im Schuljahr 2014/15 hat die Zukunftswerkstatt ihre Arbeit aufgenommen. Das MPG wird bei der Etablierung der Zukunftswerkstatt von der IHK Darmstadt finanziell und organisatorisch unterstützt. Sächliche Voraussetzung der Zukunftswerkstatt ist ein dafür geeigneter und passend eingerichteter Raum, in dem z.B. Firmenmitarbeiter und Schüler in Ruhe miteinander sprechen können, in dem Berufsberatung ohne Störung stattfinden kann und in dem Materialien zur Studien- und Berufsorientierung bereitgehalten werden. Ein wichtiger Bestandteil der Zukunftswerkstatt ist die Beschäftigung mit Automatisierungstechniken in Form von Arbeit mit Robotern, angeleitet vom Lehrer für Physik, Herrn Effenberger. Die Ausstattung wurde mit Unterstützung der in der IHK vereinigten südhessischen Unternehmen beschafft.
Zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten im Bereich der Studien- und Berufsorientierung werden Angebote für die Altersgruppe der 13-15jährigen in zwei Organisationsformen realisiert:
1. Firmenmitarbeiterinnen (insbesondere Azubis), die bestimmte Berufe repräsentieren, wie z.B. des Lacklaboranten der Firma DAW SE, kommen in den Fachunterricht einzelner Klassen und informieren während des Fachunterrichts im Zusammenwirken mit der Lehrkraft der Klasse über das Berufsbild und ihre eigenen beruflichen Erfahrungen.
Dies ist in 2015 im Mai und Juni geschehen und wird jetzt Ende Mai 2016 wieder durchgeführt. Neugierig verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Ausführungen der beiden Lacklaborantinnen, die ihren beruflichen Werdegang so eindrucksvoll schilderten, dass spontan einige Schülerinnen eine entsprechende Berufswahl ins Auge fassten.
Inzwischen hat sich mit der Firma DAW SE eine intensive Kooperation entwickelt. Derzeit bereiten wir einen Nachmittag von Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 und 9 in Ober-Ramstadt in den Räumlichkeiten der Firma DAW SE vor, an dem im Rahmen einer Betriebserkundung die Labore besichtigt, eigene Farben in den Laboren produziert und getestet werden und ein enger Kontakt mit den Auszubildenden hergestellt werden kann. Daraufhin soll ein Kooperationsvertrag geschlossen werden.
Herr Muntermann ist unser Ansprechpartner für die Firmenkooperation mit Koziol. Hier wurden Firmenbesuche oder auch Besuche an unserer Schule im Rahmen der Zukunftswerkstatt durchgeführt.
2. Firmenmitarbeiter treffen im MPG eine Gruppe ausgewählter Schüler aus verschiedenen Lerngruppen, die an einem bestimmten Berufsbild oder einer bestimmten Firma interessiert sind. Veranstaltungen dieser Art können am Mittwochnachmittag stattfinden, der frei von regulärem Unterricht ist. Im Stundenplan ist der Mittwochnachmittag für die vielfältigen Arbeitsgemeinschaften am MPG freigehalten und ist damit auch für Aktivitäten im Rahmen der Zukunftswerkstatt ein geeigneter Zeitraum.
3. SchülerInnen-Gruppen (Auswahl) besuchen ortsnahe Firmen, um MINT-Berufe hautnah kennenzulernen und sich für die Zukunft studien- und berufsorientiert zu informieren (z.B. DAW SE, Koziol, Ringfeder GmbH, etc.).
Über Jahre hinweg konnten wir nahezu regelmäßig Schüler und noch öfter Schülerinnen zu dem vom Zentrum für Chemie ausgeschriebenen Erfinderlabor entsenden, das immer in Kooperation mit großen Firmen gearbeitet hat (BASF, Merck). Für diese Hochleister waren die Anforderungen während des Praktikums stets herausfordernd und in höchstem Grade motivierend. Die Erfahrungen in diesem Praktikum waren für die Absolventen in einigen Fällen so tiefgreifend, dass eine sicher geglaubte Berufsperspektive geändert wurde und der Weg als Wissenschaftlerin nach dem Abitur eingeschlagen wurde.
Weitere regionale Kooperationspartner des Max-Planck-Gymnasiums Groß-Umstadt im Bereich Wissenschaft und Wirtschaft für regelmäßig besuchte außerschulische Lernorte
Kooperationspartner | Themenbereiche der Lernkooperationen |
Explo Lernlabor Uni Heidelberg | Gentechniklabor * |
Deutsche Gesellschaft | Energienutzung*
Europäischer Binnenmarkt |
Europäische Bewegung Deutschland | Europäischer Wettbewerb* |
Bioversum Darmstadt-Kranichstein | Praktika zu ökologischen Themen* |
Haus der Mathematik Gießen | Mathematikexperimente* |
Universität Frankfurt | Schülerforum VDI |
Förster | Waldtag für alle 8.Klassen* |
Vivarium Darmstadt | Zoologie* |
Zoo Frankfurt | Ethologie* |
TU Darmstadt | Schulpraktikum* |
Unternehmerverband Südhessen | Betriebserkundungen
Wettbewerbe |
GSI Darmstadt | Radioaktivität (Physikkurse) |
Continental | Berufsinformation
Einblicke in Maschinenbau, Betriebswirtschaft, Globales Wirtschaften, Robotertechnik, Fertigungstechnik |
Ringfeder GmbH | Vorstellung von Berufsfeldern am MPG
Betriebsbesichtigungen |
Du denkst Zukunft – Alzheimer | Neurophysiologie / PoWi /Ethik* |
Merck | Führungen und Praktikumstage* |
Koziol GmbH |
Berufsbilder im Unterricht vorstellen (Industriekaufmann, Kunststofftechniker, Mediengestalter u.a.) |
DAW-SE (Caparol) Ober Ramstadt |
Berufsbilder im Unterricht vorstellen (Chemikant, Lacklaborant, Fachinformatiker u.a.) |
*) jeweils einmal pro Schuljahr für bestimmte Jahrgangsstufen
Praktische Berufsorientierung am Max-Planck-Gymnasium
Im Rahmen der „Zukunftswerkstatt“ und in Kooperation mit der Firma DAW SE (Caparol Farbenwerke) in Ober-Ramstadt hatten die Schülerinnen und Schüler von vier 8. Klassen des Max-Planck-Gymnasiums in Groß-Umstadt im Mai und Juni 2015 die Möglichkeit, einen interessanten Ausbildungsberuf ganz nah kennen zu lernen.
Am 18. Mai und am 1. Juni öffnete das MPG hierfür die Chemie-Räume der Schule. Drei engagierte Auszubildende der Deutschen Amphibolin-Werke, die den Beruf des Lacklaboranten lernen, haben die vier Schulklassen besucht, um ihre Arbeit im Chemie-Unterricht schülernah zu präsentieren und mit berufsnahen Experimenten zu verdeutlichen. Im Anschluss an den praktischen Teil der Veranstaltung beantworteten die Auszubildenden von Caparol den Schülerinnen und Schülern deren viele Fragen wie z.B. „Welches schulische Vorwissen wird benötigt?“, „Wie viele Azubis beginnen jährlich?“ oder „Ist der Beruf des Lacklaboranten sehr abwechslungsreich?“.
Der Beruf des Lacklaboranten stellt eine interessante Ausbildungsmöglichkeit für naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler dar, die nach dem Abitur nicht unbedingt ein Studium anstreben. Neben dem bekannteren Beruf des Chemielaboranten ist dies ein noch nicht so weit verbreiteter Ausbildungsberuf, der hier in der Umgebung erlernt werden kann. Die Praxisschulung erfolgt in Ober-Ramstadt, die Berufsschule findet im Blockunterricht in Stuttgart statt, was die Azubis als sehr positiv empfinden. So kann man sich während der Berufsschulzeit in Stuttgart sehr gut auf die schulische Ausbildung konzentrieren und während der Zeit im Betrieb dort konzentriert arbeiten.
Da die Zahl der Studienabbrecher sehr groß geworden ist, lohnt es sich bereits in der 8. Klasse neben den häufig gewählten Ausbildungsberufen auch wenig bekannte Ausbildungsberufe vorzustellen, um den Schülerinnen und Schülern frühzeitig Alternativen für den Ausbildungsweg Abitur – Studium aufzuzeigen und damit andere Möglichkeiten nach dem Abitur zu eröffnen.
Das MPG hat im Rahmen der Zukunftswerkstatt auch mit weiteren Firmen bzw. Ausbildungsbetrieben bereits Kooperationen geschlossen, um die Orientierung über möglichst viele Ausbildungsgänge und Berufe zu ermöglichen. Den Schülerinnen und Schülern hat die Veranstaltung mit den Auszubildenden der Firma DAW/Caparol sehr gut gefallen – so konnten sich im Anschluss an die Veranstaltung einige sogar gleich vorstellen, diesen Beruf zu erlernen.
Vielen Dank an die Deutschen Amphibolin-Werke und insbesondere an Frau Glatter (Leitung Berufsausbildung) nach Ober-Ramstadt!
Bericht: Sabrina Schreiber